Diese erfrischende Schichtspeise von Karotte und Kokos eignet sich speziell im Sommer als kleine Vorspeise. Was die Sprachregelung angeht, so könnte man natürlich auch von Möhre und Kokos oder Gelbe Rübe und Kokos reden, aber in unseren Breitengraden wird der Begriff Möhre kaum noch benutzt.
Was den Geschmack der Karotten/Möhren angeht, so ist sie wegen ihrer Süße (mit leichter Holznote) sehr beliebt auf Rohkostplatten und in Salaten. Die Karotte eignet sich hervorragend zur Kombination mit vielen anderen Produkten der Natur. Nicht außer acht lassen darf man die Tatsache, dass sogar vielen Kleinkindern die Möhre sympatisch ist. Kaum sind ihre Zahnreihen voll, schon wird geknabbert.
Wenn im Winter kein anderer Salat mehr greifbar ist: geraspelte Karotten mit ebenfalls geraspelten Äpfeln gehen immer. Mischt man noch Nüsse darunter, ist die Kombi perfekt. Nicht umsonst gibt es Rezepte für Nusskuchen mit darin enthaltenen Karotten oder gleich den Rüblikuchen.
Außerdem: Was wäre ein Coleslaw (amerikanischer Krautsalat) ohne die Süße der Karotten?
Kombinieren Sie ruhig Karotten mit Orangen, natürlich Karotte mit Apfel, Karotten mit Kräutern, oder Karotte mit Ingwer und der Hit schlechthin, um den wir uns heute kümmern: Karotte und Kokos.
Carrot coconut sunny side up
Ein berühmtes Gerichte mit Karotte und Kokos stammt aus dem New Yorker Restaurant wd~50, das allerdings bereits 2014 seine Pforten schloss.
Chef im wd~50 war Wylie Dufresne, einer der führenden Köpfe der amerikanischen Molekularküche. Den Namen des Restaurants bildeten die beiden Initialen des Betreibers, die „50“ stand nur für die Hausnummer. Im Jahr 2006 bekam das Restaurant einen Michelin Stern, der von dem Team bis zur Schließung gehalten wurde.
Das bereits erwähnte Gericht „Carrot coconut sunny side up“ stellte übrigens nichts anderes dar, als die perfekte Nachbildung eines Spiegeleis. „Der leicht flüssige Dotter schmeckte nach Karotte und Ahornsirup, das Eiweiß nach Kokosnuss und Kardamon“ – so beschrieb es zumindest Niki Segnit in ihrem Geschmacksthesaurus.
Die Schichtspeise unten ist sicher einfacher herzustellen als das Spiegelei des Herrn Dufresne, weshalb wir uns ab sofort mit dieser beschäftigen.
Zutaten für die Schichtspeise von Karotte und Kokos
Für vier bis sechs Personen (z.B. für 0,1 l Sektgläser):
* 250g Karotten/Möhren
* 20g Ingwer
* 30g Butter
* 1 EL Zucker
* 150 ml Karottensaft
* Salz + Pfeffer
* 2 x 2 Blatt Gelatine
* 300 ml Kokosmilch (ungesüßt)
Die Karotten und den Ingwer schälen. Die Möhren in Stücke schneiden, den Ingwer in dünne Scheiben. Beides in einem kleinen Tof in zerlassener Butter andünsten, mit Zucker bestreuen und leicht karamellisieren lassen. Den Karottensaft dazugießen und bei mittlerer Hitze in etwa 20 Minuten weich garen. Gelegentlich umrühren, mit Salz und Pfeffer würzen.
Inzwischen vier Blätter Gelatine in kaltem Wasser einweichen.
Etwa 100 ml der Kokosmilch in einem weiteren kleinen Topf erwärmen (nicht kochen!) und zwei Blätter der ausgedrückten Gelatine darin auflösen. Vom Herd nehmen, die restliche Kokosmilch einrühren.
In bereitgestellte Gläser eine erste dünne Schicht Kokosmilch füllen und kühl stellen, damit die Gelatine anziehen kann.
In dem weich gegarten Karotten-Ingwer-Gemisch die anderen beiden Gelatineblätter auflösen, die Masse in einem Mixer sehr fein pürieren, in einen Spritzbeutel füllen und ebenfalls kühl stellen.
Nach etwa einer Stunde das Gelbe Rüben-Püree in einer dünnen Schicht auf die bereits angezogene Kokosmilch in den Gläsern geben.
So weiter verfahren, bis die Mengen verbraucht sind. Die einzelnen Schichten im Kühlschrank jeweils wieder fest werden lassen.
WICHTIG: unbedingt darauf achten, dass die letzten Schichten in die Gläser gefüllt werden, so lange das noch möglich ist.
Sind die Vorräte selber geliert, lassen sie sich nicht mehr verarbeiten!
Wie man sieht, sind mir die einzelnen Schichten nicht besonders gut gelungen. Empfehlen würde ich nach diesem letzten Versuch, die Verwendung eines Spritz- oder Gefrierbeutels, in die man zumindest die Karottenmasse füllt. Damit lässt sich auf jeden Fall besser arbeiten, als mit einem Löffel.
Nicht im Bild: Wenn es zum restlichen Menü passt, kann man zur erfrischenden Schichtspeise von Karotte und Kokos kleine Curry-Cracker reichen, die man sehr einfach selber herstellen kann.
Benötigt werden:
* 6 Backoblaten
* 1 Eiklar
* 25 g Kokosraspel
* 3-4 EL Öl zum Ausbacken
* 1 EL Currypulver
Die Oblaten werden zunächst auf beiden Seiten dünn mit Eiweiß bepinselt, in Kokosraspeln gewendet und in dem heißen Öl von beiden Seiten goldbraun gebacken.
Anschließend lässt man sie auf Küchenpapier abtropfen und bestäubt sie mit Currypulver.
Eine Frage habe ich noch. Warum hat sich meine Oma (geboren 1911) diese kleinen Bleikristallgläser mit den Römern oder Griechen darauf wohl angeschafft. Damals, irgendwo im Bayerischen Wald. Mit Bestimmtheit gekauft auf einer Urlaubsreise. Ich verstehe weder die Motive auf den Gläsern, noch die Motivation des Kaufes.
Sicher bin ich nur in einem Punkt: die Gläser (Foto unten) wurden nicht angeschaftt, damit ich 40-50 Jahr später eine erfrischende Schichtspeise von Karotte und Kokos darin serviere.
Jetzt auf Pinterest merken
Mehr interessante Rezepte für Vorspeisen und Chutneys
– Mediterrane Tomatentarte
– Die beste Tomatensoße aller Zeiten! Tomatensoße mit gebratenen Kapern
– Gelber Tomatensalat im Glas – Ein Hoch auf die Tomate
– Tomatencocktail ohne Alkohol für heiße Sommertage
– Erdbeer-Tomatensalat mit Ricotta Forte – Aus meinem Kochtopf
– Gebratene Quarkschnitten auf Tomatenragout – Sommerlich!
– Sellerie mit Apfel und Rucola – Feine Vorspeise
– Karottenflan mit Kresse-Sahne
– Einfaches Kürbis-Chutney mit Orange und roter Zwiebel
– Rhabarber-Chutney zum Lachs mit Haselnusskruste
– Physalis-Chutney auf Geflügel-Tramezzini
– Marinierte Spieße vom Schwein mit Apfel und Apfelchutney
– Quitten-Chili-Chutney (Quittenchutney)
– Ingwer-Mango-Salsa
Wow ist das lecker! Ein sehr schönes Rezept!
Viele liebe Grüße aus den Vitalpina Hotels
Vielleicht haben die Gläser einfach gefallen, damals, im bayrischen Wald, und der Wunsch etwas Ungewöhnliches im Schrank stehen zu haben. Hauptsache sie machen Freude… und das tun sie ja offensichtlich auch noch heute.
Ja, Anna.
Freude machen sie. Aber eigentlich nur wegen der Erinnerung an die Oma und die praktische Größe (bzw. Kleine) der Gläser.
Schöne Idee, sieht gut aus und ganz nach meinem Geschmack!
LG
Es sieht wunderschön aus. Ich hoffe, dass die auch lecker ist. Danke für Idee!
Selbstverständlich.
Sonst wäre die feine Schichtspeise nicht hier in meinem Blog.